Teil 1

Wirklich ökologische Energiewende

Prof. Dr. Claus W. Turtur    

 

Allgemeines:

Klassische Energieträger wie Uran, Erdöl oder Gas lassen zunehmend Nachteile erkennen, hauptsächlich durch die Belastung der Umwelt, aber auch aufgrund der Endlichkeit der Vorräte und in Anbetracht der steigenden Preise. Neue Alternativen sind nötig.

Vermutlich bahnt sich eine Energiewende an, Solarzellen und Windmühlen machen von sich reden. Oder zeichnet sich gar eine ganz große Veränderung ab?  Eine bislang kaum bekannte Energieform kommt in die Diskussion, die sogenannte Raumenergie oder Vakuumenergie, oder Nullpunktsenergie – im Fachjargon der Physiker heißt sie die „Nullpunktsenergie  elektromagnetischer Wellen des Quantenvakuums“. Das sind elektromagnetische Wellen wie sichtbares Licht (und genauso harmlos sind sie), nur in einem niedrigeren Quantenzustand (also noch harmloser als Licht), und die erklären sich aus der Quantentheorie, daher der Name. Nach den Regeln der Quantentheorie können nämlich Schwingung und Wellen grundsätzlich nie zum Stillstand kommen können. Da ist immer etwas vorhanden, Ruhe ist unmöglich. Und die Energie dieser Schwingungen und Wellen kann man anzapfen und nutzen !

Gelingt es der Menschheit, Maschinen zu konstruieren, die dies leisten, dann wäre diese allgegenwärtige und absolut saubere Energie der einsame Stern am Himmel der Energiepolitik, völlig umweltverträglich, ohne Gesundheitsrisiken, unerschöpflich, überall verfügbar und extrem kostengünstig. Die neue Energieform hat nur Vorteile. Und jetzt kommt der Clou:

– Dass diese Energie  existiert, ist völlig unbestritten.

– Daß sie nutzbar ist, ist bereits in Amerika und in Australien anhand funktionierender Raumenergie-Maschinen mit offiziellen Prüfgutachten bewiesen, unter anderem vom TÜV Rheinland und von anderen großen Prüforganisationen.

Damit ist klar, dass die Nutzung kein technisches Problem ist, sondern ein menschliches oder politisches – und hier liegt die einzige Schwierigkeit für das Kommen der Raumenergie.

Die Existenz der Nullpunktsenergie geht schon auf die Väter der Quantentheorie zurück, auf Leute wie Heisenberg, Bohr und Schrödinger. Was sie für einzelne Oszillatoren bewiesen haben, hat H. B. G. Casimir anno 1948 auf elektromagnetische Wellen übertragen – und damit dem Begriff der „Nullpunktsenergie“ zur Bekanntheit verholfen. Neunundvierzig Jahre lang hat man ihn nicht ernst genommen, bis schließlich anno 1997 Steve Lamoreaux von der Amerikanischen Eliteuniversität Yale den Casimir-Effekt experimentell bewiesen hat. Dabei werden zwei elektrisch ungeladene Metallplatten, die im Abstand weniger Nanometer zueinander angeordnet sind, von den Nullpunktswellen (und deren Energie) zu einander hin gedrückt. Die von Lamoreaux tatsächlich gemessene mechanische Kraft bestätigt sofort die Wirkung der Nullpunktwellen. In der Computerindustrie haben diese Kräfte seit etwa 2005 praktische Fertigungsrelevanz. Zu diesem Zeitpunkt war die Frage nach der Möglichkeit, aus jener Energie Maschinen permanent anzutreiben, aber schon längst geklärt – doch dazu kommen wir weiter unten.

Der Casimir-Effekt

Der Casimir-Effekt

Veranschaulichung des Casimir-Effektes:

Die Nullpunktswellen (grün) sind überall im Raum, sie erfüllen das gesamte Universum. Aber Metallplatten wie in Bild gezeich­net, blenden einige der Nullpunktswellen aus, so dass diese fehlen (blau). Da jede der Wellen einen Druck auf die Platte ausübt, führt das Fehlen der Wellen im Innenraum auch zu einem fehlenden Druck ebendort, so dass die Wellen im Außenraum stärker drücken als im Innenraum zwischen den Platten. Die Folge ist eine Kraft „F“, die die Platten zueinander hin bewegt – eine unsichtbare Kraft aus dem Quantenvakuum, die so genannte Casimir-Kraft

 Zusammensetzung des Universums:

Wir möchten nun gerne wissen, wann der Energievorrat der Nullpunktswellen zu Ende geht – in Anbetracht der vielen Energie, die die Menschen permanent verbrauchen. In Wirklichkeit steckt hier nämlich einer der großen Vorzüge der Raumenergie. Es ist so viel vorhanden, daß wir sie als unerschöpflich betrachten können. Das Universum besteht dominant aus Raumenergie, und die Menschheit kann sich auch noch so viel Mühe geben, sie wird es niemals schaffen das komplette Universum leer zu pumpen.

Dazu betrachten wir Messungen der Astrophysik denen zufolge unser Weltall folgende Massen-Energie-Zusammensetzung aufweist (Hinweis: Der Zusammenhang zwischen Masse und Energie geht auf Einstein’s Masse-Energie-Äquivalenz zurück, d.h. E = m c²):

– etwa 5 % sichtbare Materie, also Sterne, Planeten und auch das Blatt, das Sie soeben lesen,

– ca. 25-30 % bisher unentdeckte Elementarteilchen (ein Bestandteil der sog. dunkle Materie),

– ca. 65-70 % jene bewußte Nullpunktsenergie (auch Bestandteil der sog. dunkle Materie).

 

Die Zusammensetzung des Universums

Die Zusammensetzung des Universums

Zusammensetzung des Universums:

blau: für Menschen sichtbarer Materie

rot: bisher unentdeckte Elementarteilchen

grün: Nullpunktsenergie (nach E=mc²)

Und den grünen Anteil der Welt (des Universums) können wir als Energie nutzen !

 

Wir können also getrost viel mehr das multi-billiardenfache unserer gesamten Erdmasse verheizen, ohne das Universum merklich zu entleeren. Der Energievorrat ist nicht nur unerschöpflich, sondern er strömt seit Menschengedenken kostenlos aus dem Universum zu uns, ohne dass dies unserer Gesundheit den geringsten Schaden zufügen würde.

Ganz nebenbei sei bemerkt, dass die Vakuumenergie auf der Ebene der Elementarteilchen bestätigt wurde. Dort hat Richard Feynman, der Vater der Quanten­elektrodynamik (einem der zentralen Bestandteile der Quantentheorie, neben der sog. Quantenmechanik und der sog. Quantenchromodynamik), sie eingeführt, und einen Nobelpreis dafür bekommen. Die Vakuumenergie zieht sich quer durch die gesamte Physik – um so lauter wird die bereits gestellte Frage nach ihrer praktischen Nutzbarkeit.

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